Leipzig-Gohlis

Das Gohliser Schlösschen


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Das Rokoko-Schlösschen wurde als Sommersitz des Ratsherrn und Kaufmanns Johann Caspar Richter 1754/56 erbaut. Zugeschrieben als Baumeister werden Friedrich von Seltendorff, in jüngster Zeit eher Georg Werner.
Das Grundstück entstand aus zwei benachbarten Bauerngütern des Dorfes Gohlis, die seiner Ehefrau Christiana Regina, geborene Hetzer gehörten.
Im Festsaal ist das Deckengemälde "Lebensweg der Psyche" von A. Fr. Oeser ((1717-1799), dem ersten Direktor der Malerei-, Zeichnungs- und Architektur-Akademie und Zeichenlehrer Goethes, zu sehen.

1772 erwarb Johann Gottlob Böhme
(Historiker an der Universität Leipzig. Er studierte von 1736 bis 1747 an der Universität Leipzig, promovierte und war später Professor für Geschichte an der Universität Leipzig. Er war kurfürstlich Sächsischer Hofrat. 1771 heiratete er die Witwe des Leipziger Ratsbaumeisters J. C. Richter, Christiana Regina Hetzer (1724-1780). Damit kam er in den Besitz des Gohliser Schlösschens, dessen Innenausstattung er vollenden ließ. Er regte den ersten Spazierweg durch das Rosental nach Gohlis an.
" Der Hofrath Böhme, Besitzer des Guths zu Gohlis, war damals mit Ephorus der Stipendiaten, und das Schrecken derselben bey den öffentlichen Prüfungen, welche mit den Exspectanten angestellt wurden." (Johann Gottlieb Burckhardt ) )

aus dem Nachlass des Prof. Dr. L. Mencke das Rittergut Gohlis und wurde damit Erb-, Lehn- und Gerichtsherr des Dorfes Gohlis.
1780 Nach dem Tod von Johann Gottlob Böhme erbte seine Ehefrau das Schlösschen und Rittergut.
1780 Nach ihrem Tod kamen Schlösschen und Rittergut an ihren Bruder Johann Hieronymus Hetzer.
Von 1780-88 wurde das Schlösschen unter seinem Hausherrn Justiz- und Hofrat Johann Hieronymus Hetzer zum "Musenhof am Rosental". Zu den Gästen zählten 1785 Schiller und der Körnersche Freundeskreis.
1793 ging es durch Testament der J. K. Hetzer (die Ehefrau des Bruders der Christiana Regina geborenen Hetzer, verwitweten Neuhauß, Richter und Böhme) in städische Eigentum über.
Während der Völkerschlacht 1813 dient das Schlösschen der französischen Armee als Hauptquartier, danach dem russischen General Baron von Winzingerode als Unterkunft und schließlich als Militärhospital.
1832 erwirbt der Halberstädter Domherr Karl Wilhelm Rudolf von Alvensleben Gut und Schloss für 17150 Taler.
Um 1900 läßt Carl Georg Nitzsche das Schlösschen restaurieren und rettet es damit vor dem empfohlenen Abriß.
Seit 1906 befindet sich das Gebäude wieder in städtischem Eigentum. Am 04.05.1935 wurde das Gohliser Schlösschen nach einer größeren Renovierung als „Haus der Kultur“ wiedereröffnet.
1950 nahm das Bach-Archiv seinen Sitz im Gohliser Schlösschen.
1953 erfolgte eine Instandsetzung des Gebäudes.
Im zweiten Weltkrieg wird es durch Bomben erheblich beschädigt und in der DDR nur nachlässig behandelt.
1991 wurde die Turmkuppel wegen Einsturzgefahr abgenommen und 1993 restauriert wieder aufgesetzt. Die anschließende Generalsanierung dauerte bis 1988.
Seit der Wiedereröffnung am 28.10.1998 bieten die Räume einen anspruchsvollen Rahmen für verschiedenartigste festliche Anlässe, sowie einen ästhetisch Ort für Kammerkonzerte, Lesungen, Theater- und Ballettinszenierungen.

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